Das Kooperationsprojekt „Inklusive Bildung mit Menschen mit Behinderungen als Expert*innen“ wurde gemeinsam von den Bildungsfachkräften der Hochschule Neubrandenburg und Studierenden verschiedener Lehramtsstudiengänge der Universität Greifswald gestaltet. Bildungsfachkräfte sind Menschen mit Behinderungen, die ihre Erfahrungen mit anderen Menschen teilen und ihnen praxisnah Inklusionskompetenzen vermitteln. Um ein lebendiges Miteinander zu ermöglichen, wurden vielfältige Situationen geschaffen und zusammen „gelebt“.
So wurden neben der Gestaltung gemeinsamer Seminare zu Themen wie „Was verstehen wir unter Inklusion?“ und „Was meint eigentlich ‚Behinderung‘?“ Ausflüge zu unterschiedlichen Orten unternommen. Um die meistens doch etwas trockene Theorie an der Uni mit Erfahrungen in der Praxis zu verbinden, besuchten alle Teilnehmer*innen die Greifenwerkstatt mit ihren zahlreichen Facetten, verschiedenen Leistungsangeboten und Perspektiven und informierten sich dort über gelebte Inklusion (Wie Inklusion gelingt (pommerscher-diakonieverein.de). Tief beeindruckt waren die Studierenden von dem Ansatz, dass geschaut wird, welche Fähigkeiten ein Mensch mitbringt und wie diese gezielt weiterentwickelt werden können. Ein pädagogisch und ethisch großartiger Ansatz, der in der Schule häufig fehlt. Die Arbeiten sind künstlerisch bemerkenswert und zeigen die große handwerkliche Geschicklichkeit der Menschen mit Behinderungen.
Gemeinsame Ausflüge zum Weihnachtsmarkt und in die Hochschule Neubrandenburg zur „Inklusionswirkstatt“ halfen, Barrieren abzubauen, Lebensbesonderheiten bei allen Menschen, egal ob mit und ohne Behinderungen, kennenzulernen und als normal zu erachten, sich gegenseitig zu unterstützen, Einstellungen und Haltungen zu überdenken und Inklusion als normale Form des menschlichen Miteinanders zu erleben.
Als Resümee formulierten die Studierenden, dass sich Unterricht und Arbeit den Menschen anpassen sollte, nicht umgekehrt, und das vor allem das menschliche Miteinander eine wertvolle Erfahrung im Seminar war.