Fragebogen Soziale Integration

Beschreibung des Projektes

Die verbindlichen Vorgaben der 2009 in Deutschland ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention stellt sowohl Schulen als auch Universitäten vor große Herausforderungen. Kinder und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf sind laut Studien wenig integriert und werden häufig durch ihre Mitschüler*innen abgelehnt. Die Inklusion von Kindern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf kann jedoch nur gelingen, wenn soziale Aspekte und Prozesse eine hohe Beachtung finden. Dieses Projekt geht der Frage nach, inwieweit die soziale Integration von Kindern mit Förderbedarfen im Schulalltag gelingen und praktisch umgesetzt werden kann.

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Beantwortung von Fragestellungen zur Thematik der sozialen Integration. Dazu wird ein Verfahren entwickelt, das die soziale Integration und deren Bedingungen erhebt. Dieses Verfahren wird in mehreren deutschen Bundesländern normiert und soll anhand von vergleichenden Analysen Aufschluss über Ausgrenzungs- und Gelingensprozesse sozialer schulischer Integration geben.

Das entwickelte Verfahren fußt auf drei Teilbereichen und wird mit dem Diagnostikformat des Fragebogens erhoben:

  1. Teilbereich - Einfluss, Sympathie, Interaktion bzw. Zusammenarbeit und soziale Distanz. In diesem Bereich wird den folgenden Fragestellungen nachgegangen: Wie zeigt sich die Verteilung/Prävalenz sozialer Integration bei Kindern und Jugendlichen der Klassenstufen 5 bis 12 in inklusiven Regelklassen? Wie gelingt die soziale Integration der Kinder/Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf? Gibt es abhängig vom jeweiligen Förderschwerpunkt Unterschiede in der sozialen Integration? Gibt es abhängig vom Migrationshintergrund Unterschiede in der sozialen Integration? Gibt es abhängig vom sozioökonomischen Status Unterschiede in der sozialen Integration?
  2. Teilbereich - soziale Stellung und Häufigkeit sozialer Interaktionen innerhalb der Schulklasse. Mit Hilfe von 33 Items schätzen die Schüler*innen ihre soziale Stellung und die Menge an sozialen Interaktionen innerhalb ihrer Schulklasse selbständig ein.
  3. Teilbereich - sozioökonomische Rahmenbedingungen. In dem letzten Teilbereich wird der Frage nachgegangen, inwieweit sozioökonomischen Rahmenbedingungen Einfluss auf die soziale Integration bei den Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf haben.

Das Verfahren wird während des laufenden Unterrichtsbetriebes durch die jeweilige Lehrkraft mit den Schüler*innen der Klassen 5 bis 12 durchgeführt. Die Untersuchung nimmt in etwa ein Zeitfenster von ca. 15 bis 20 Minuten ein. Aufgrund dieser kurzen Zeitspanne, die das Verfahren in Anspruch nimmt, ist die Belastung für den Unterricht gering und der dadurch hervorgerufene Unterrichtsausfall als sehr gering einzuschätzen.

Die Teilnahme an dem Verfahren ist freiwillig und wird vorab mittels der Einwilligungserklärung durch die Eltern bestätigt. Alle erhobenen Daten werden anonymisiert und auf Gruppenniveau verarbeitet und ausgewertet. Somit ist keine Zuordnung zu einem/einer spezifischen Schüler*in möglich.

Zeitraum des Projektes

Erhebung zur Berechnung der Testgüte im Frühjahr/Sommer 2021, Normierung und Validierung ca. 2022, Fertigstellung ca. 2023

Probandengruppe

Schüler*innen in den Klassenstufen 5 bis 12 in verschiedenen deutschen Bundesländern

 

Ansprechpartnerinnen

Zeitplan