Berufsfeld Schule im Blick

Studierende in den ersten Semestern erhalten Belegungsrechte für Seminare, die innovative Unterrichtsmethoden durch direkte Zusammenarbeit mit Schulen vermitteln.

Studierende in den ersten Semestern erhalten Belegungsrechte für Seminare, die innovative Unterrichtsmethoden durch direkte Zusammenarbeit mit Schulen vermitteln. In diesen Seminaren erleben sie Konzepte wie „Forschendes Lernen“, „Lernbüro“, „Zukunftswerkstatt“, „Webquest“ und „Lernen mit Lernlandkarten“. Diese klassischen Methoden des individualisierten Lernens sind den meisten Studienanfängern aus ihrer eigenen Schulzeit nicht bekannt. In den höheren Semestern übernehmen Studierende unterstützende und moderierende Rollen, inspirieren durch Begeisterung, Mut und Hingabe und agieren als Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter im realen schulischen Umfeld.

Diese Seminare entfachen die Begeisterung für das Berufsfeld Schule neu und tragen dazu bei, die enormen Anforderungen eines komplexen Lehramtsstudiums zu meistern. Das Aktionsmodell entstand im Rahmen der Qualitätsoffensive für Lehrerbildung. Seinen Höhepunkt erreicht es jedes Sommersemester, wenn eine ganze Schule übernommen wird Schule machen und die Lehrkräfte vor Ort ihre Klassenzimmer und das Lehrerzimmer den Lehramtsstudierenden überlassen. In diesen Formaten überwinden die Studierenden Ängste, geraten in Aufbruchstimmung, entwickeln das notwendige „Mindset“ für ihr Studium und ihren zukünftigen Beruf, erkennen Entwicklungsbedarf, setzen Prioritäten und gewinnen Orientierung.

"Das Lernbüro"

"Das Lernbüro"

Das "Lernbüro" bietet den Erstsemester*innen die Möglichkeit, erste Erfahrungen im Berufsfeld Schule zu sammeln. Das Konzept Lernbüro erlaubt einer großen Anzahl von Erstsemester/innen die Beteiligung an einem Unterrichtskonzept. Gleichzeitig werden diese mit einer noch "jungen" Methode individualisierten Lernens vertraut.
Das Lernbüro sieht ein Angebot von Lernaufgaben mit unterschiedlicher Verarbeitungstiefe vor. Die aus den individualisierten Lernpfaden erwachsenden Lernergebnisse werden in einem vorstrukturierten Lernportfolio gesammelt. Die Schüler*innen lernen nicht nur im eigenen Tempo, sondern entscheiden selbständig auf welchem Level und mit welchen Aufgaben. Je nachdem, wann die Schüler*nnen sich ausreichend vorbereitet fühlen, melden sie sich für einen Lernnachweis an.
Durch die Übersetzung des Lernbüros ins Englische ist darüber hinaus nun auch ein biligualer Zugang zu den Themen des individualisierten Lernens im Lernbüro möglich. Außerdem bietet die Übersetzung weitere Möglichkeiten der Binnendifferenzierung innerhalb des Klassengefüges. Mehr zum Lernbüro gibt es hier.

"Forschendes Lernen"

"Forschendes Lernen"

Das "Forschende Lernen" als Unterrichtsmethode bietet den Erstsemester*innen die Möglichkeit, erste Erfahrungen im Berufsfeld Schule zu sammeln. Das Konzept "Forschendes Lernen" erlaubt einer großen Anzahl von Erstsemester*innen das Beteiligen an einem Setting selbstgesteuerten Lernens. Gleichzeitig werden diese mit einer Methode individualisierten, aber auch digitalisierten Lernens vertraut. Aus einer pädagogischen Perspektive geht es darum, Schüler*innen von ihrem Vorwissen ausgehend, neue Lernprozesse zu ermöglichen. Ein auf das Konzept bezogenes Strategieportfolio unterstützt Schüler*innen beim Umsetzen individualisierter Lernpfade. Mehr zum Forschenden Lernen gibt es hier.

Nächster Block in der Schule: Februar 2022 an der Montessori-Schule Greifswald und der Schule am Bodden Neuenkirchen

"Webquest"

"Webquest"

Die "Webquest" („Rätselsuche im Internet“) ist eine Lernumgebung, in der Schüler*innen mittels einer digitalisierten Lernumgebung und darin befindlichen Lernaufgaben eigene Lernpfade einschlagen. Die Lernaufgaben werden unter Hinzunahme von digitalen Medien bewältigt. Die dabei anfallenden Lernergebnisse werden ebenfalls mittels digitalisierter Medien zusammengetragen. Um den Anforderungen der Aufgaben gerecht zu werden, orientieren sich die Schüler*innen an Aufgabenkriterien. Die angebotene Konzeptskizze stellt eine WebQuest vor, in der die Lernaufgaben der Struktur der Bloomschen Taxonomie folgen. Lehrer*innen sind wiederum Lernbegleiter*innen. Die Schüler*innen dokumentieren ihre Lernfortschritte. Mehr zur Webquest gibt es hier.

Lernen mit der "Lernlandkarte"

Lernen mit der "Lernlandkarte"

Die "Lernlandkarte" ist eine weitere Methode zur individualisierten Förderung der Schüler*innen mit Fokus auf eigenständiger Er- und Bearbeitung der Aufgaben sowie auf der Berücksichtigung der unterschiedlichen Level an Vorwissen. Die Lehrer*innen agieren auch hier als Lernbegleiter*innen.
Die Lernlandkarte beruht auf dem Prinzip der Visualisierung eines Lernverlaufs. Den legen die Schüler*innen selbst fest. Die Lernziele werden den Schüler*innen auf kleinen Zetteln übergeben, und diese planen dann ihren Lernverlauf. In einfachster Weise werden so die Lernziele des Lehrplans an die Schüler verteilt. Nach der Übergabe liegt es an den Schüler*innen, wie kreativ er/sie mit diesen teilweise abstrakten Lernforderungen umgeht. Die Beispiele für Lernkarten zeigen, wie unterschiedlich die Auseinandersetzung ausfällt und wie vielfältig die Lernlandkarten gestaltet werden können. Bei der Einschätzung des eigenen Lernens mit Hilfe des Arbeitsmittels Lernlandkarte arbeiten Lernende mit einer graphischen Visualisierung ihres Lernverlaufes innerhalb einer bestimmten Zeitperiode. Elemente, die für einzelne Lerninhalte stehen, werden in eine Raumbeziehung gebracht und nach bestimmten Gesichtspunkten geordnet, strukturiert und verbunden. Vor der Erarbeitung der individuellen Lernlandkarten reflektieren die Lernenden ihren bisherigen Lernprozess, beispielsweise durch Sichten von Arbeitsprodukten. 


Gefördert vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern (01/2021- 12/2023) im Rahmen der neuen "Maßnahmen zur Erhöhung des Studienerfolgs im Lehramt": Design und Evaluation der Studieneingangsphase für Lehramtsstudierende der Universität Greifswald 

Leitung und Koordination 
Dr. Sabine Schweder